Berge, Flüsse, Meer: Die schönsten Erlebnisse in meinem Reisejahr 2022

Mit 2022 endet mein bislang wohl arbeitsreichstes Reisejahr mit mehreren Buchprojekten, regelmäßigen Redaktionsdiensten, verschiedensten Recherchen und so mancher Workation, die ich neben Recherchen und Fototouren auch zum Schreiben genutzt habe. Zeit zurückzublicken auf die schönsten Erlebnisse, die größten Überraschungen und all jene Orte, von denen ich noch längst nicht genug habe.

Mein Fazit des Reisejahres 2022? Es ist eigentlich ein Unding, dass das Jahr nur 365 Tage und jeder Tag nur 24 Stunden hat! 2022 war positiv betrachtet ein arbeitsreiches Jahr, eines in dem wieder einmal spannende Projekte und Chancen um die Ecke kamen, und mir meine Arbeit als Reisejournalistin in sehr vielen Fällen Freude gemacht hat. Lasse ich auch mal negative Gedanken zu, war 2022 aber auch ein Jahr der verpassten Chancen, und davon nicht zu knapp.

Neben der Tatsache, dass ich wirklich etliche mögliche private und berufliche Reisen aus Zeitgründen oder aufgrund von Krankheit absagen musste, war 2022 ein Jahr, in dem ich vor allem Ziele „in der Nähe“ bereist habe, und wieder einmal in keinem Flugzeug gesessen bin (was ja immerhin auch seine positiven Seiten hat). Ich habe keine neuen Länder bereist (drei Tage Kurztrip zu einer meiner engsten Freundinnen in die Schweiz mal ausgeklammert…) und kam auch nicht wie geplant dazu, mehr Zeit freien Reisegeschichten zu widmen, weil ich einfach mit Buchprojekten alle Hände voll zu tun hatte. Dafür ist mein neues Blogprojekt zum Leben erwacht und trotz einiger erzwungener Schreibpausen sehr gut angelaufen und meine jährliche Jahresrückblick-Challenge auf Instagram, #travelstorydecember, ist ebenfalls in diesem Jahr so gut gelaufen wie nie.

Unbestrittenes Reisehighlight des Jahres 2022: Als nach gut 300 Kilometer radeln durch Frankreich zum ersten Mal der Mont Saint-Michel ins Sichtfeld gerückt ist. Foto: Sandra

All das ist natürlich ‒ trotz all dem, was nicht perfekt gewesen sein mag ‒ Grund zur Freude und Dankbarkeit und damit auch der beste Anlass für einen kleinen Jahresrückblick. Die Orte, an die ich mich dabei erinnere, waren vielleicht nicht immer auf den ersten Blick spektakulär, und oft auch nicht komplett neu für mich oder uns, und dennoch sind ganz wunderbare Bilder, Geschichten und Erinnerungen hängengeblieben. Und Orte, die es ohne Frage auf unsere Places-to-go-back-to-Liste geschafft haben…

Reise-Highlights 2022: Unser Neujahrsurlaub in Mittenwald in Südbayern

Das Reisejahr 2022 begann mit einer Rückkehr zu alten Traditionen und damit auch ein Stück weit alter Normalität, in Südbayern und damit einem Ort, der wie kaum ein anderer für mich Heimat bedeutet. Über München ging es mit dem Zug Richtung Tirol bis zu einem der letzten Stopps in Deutschland, am Bahnhof Mittenwald, wo wir für eine knappe Woche eine Ferienwohnung gebucht hatten, um einfach mal rauszukommen, abzuschalten und zu zweit mit netten kleinen Wanderungen, Spaziergängen und gemütlichen Kochabenden ins neue Jahr zu starten.

Am Ende unserer Woche in Mittenwald fing es dann sogar noch an zu schneien, nachdem wir in den ersten Tagen des neuen Jahres eher Schneereste zu sehen bekommen hatten und der Winterurlaub bekam auf den letzten Metern noch echtes Winter-Wonderland-Flair. Für unseren Neujahrsurlaub 2023 haben wir uns allerdings diesmal entschieden, ein wenig von Traditionen abzuweichen und die Rückkehr nach Bayern in den Sommer zu verschieben, um auch mal wieder bei Sonne durch bunte Wiesen zu wandern. Wo es hingeht? Das verrate ich euch in ein paar Wochen hier.

Direkt am Fuß des Karwendelmassivs und damit quasi ganz am Ende von Deutschland liegt das beschauliche Örtchen Mittenwald, in das wir uns vor einigen Jahren bei einem Ausflug verguckt hatten. Diesen Januar war es Basis für unseren Januar-Urlaub. Foto: Sandra

Reisejahr 2022: Mein erster Kurztrip in den Kanton Bern in der Schweiz

Was wollte ich dieses Jahr Zeit in der Schweiz verbringen… bevor das Leben dazwischenfunkte und 2022 plötzlich auch schon wieder vorbei war. Dabei war der Umzug einer meiner engsten Freundinnen ins Nachbarland doch eigentlich die beste Voraussetzung. Darum lautet der Vorsatz Nummer eins fürs kommende Jahr auch, diese Chance besser zu nutzen und mehr gemeinsame Zeit mit Freund:innen zu verbringen, auch wenn sich dafür erst Gelegenheiten schaffen lassen müssen.

Immerhin ein kurzer Trip in die Schweiz im April ließ sich einrichten, und neben herrlichen Stunden am Ufer der Seen in Biel/Bienne und Thun hat mich vor allem unser Städtetrip nach Bern überrascht. Zwischen Bärengehege und den Promenadengängen der Altstadt, kleinen Marktständen, hübschen Kaffees und den tollen Ausblicken auf den rauschenden Fluss Aare im Tal gibt es in Bern wirklich eine ganze Menge Gründe für einen Stadtbesuch. Und ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen.

Die Schweizer Bundesstadt Bern hatte ich vor diesem Jahr noch nie als potenzielles Wunschziel auf dem Schirm. Völlig zu unrecht, wie sich herausstellt. Foto: Sandra

Meine Highlights im Reisejahr 2022: Auf dem Hausboot durch die Bretagne

PRESSEREISE Meine erste offizielle Recherchereise des Jahres führte mich zurück nach Frankreich, ein Land, dem ich dank diverser unschöner Umstände in meiner Schulzeit mit Vorurteilen immer wieder unrecht getan hatte. Festgestellt hatte ich das bereits in den vergangenen Jahren bei Rechercheausflügen Richtung Elsass für mehrere Pfalz-Projekte. Aber auch bei der Recherche im vergangenen Jahr, als ich Gelegenheit hatte, an Frankreichs Atlantikküste unterwegs zu sein. Inzwischen ist Frankreich eins der Länder, das ich am häufigsten für Pressereisen besucht habe, und meine Bucket List für das Land will trotzdem nicht kleiner werden.

Meine erste Frankreich-Reise des Jahres ging also über Paris nach Rennes und von hier aus weiter auf ein Hausboot, mit dem wir in einer kleinen Gruppe auf den Flüssen und Kanälen der Bretagne unterwegs waren. Statt klassischer bretonischer Küstenregionen erkundeten wir also das Inland der hübschen Region, probierten Cidre, Chouchen, Kouign Amann und Galette- und Crêpe-Menüs hoch und runter und verbrachten vor allem in dem kleinen Städtchen La Gacilly und der etwas größeren Stadt Redon am Fluss Vilaine einige herrlich sonnige Stunden. Eine Reportage über die Zeit auf dem Hausboot schreibe ich auch bald für den Blog nochmal auf ‒ solange gibt es meine Erfahrungen auch schonmal im Münchner Merkur nachzulesen.

Das Städtchen La Gacilly im Inland der Bretagne ist vor allem als Geburtsort von Yves Rocher bekannt und war eins meiner absoluten Pressereisehighlights in diesem Jahr. Foto: Sandra

Reisejahr 2022: Für Abenteuer vor der Haustür unterwegs im Rhein-Main-Gebiet

WERBUNG Was ich ganz sicher über 2022 sagen kann? Dass ich meine wohl vorerst letzten Buchverträge unterschrieben habe und außer den Projekten, die ich 2023 noch abschließen muss, erstmal keine Hessenprojekte dieser Größenordnung mehr machen werde. So sehr ich die Gegend auch mag, so toll die Erlebnisse hier in der Ecke auch gewesen sind… Ich hatte das Glück, auf einigen der schönsten Wanderungen Hessens unterwegs zu sein, Tage mit Freunden beim Radeln zu verbringen, einige der hübschesten Blickwinkel zu sehen und auf Fotos festzuhalten und vor acht Stunden Schreibtischdienst regelmäßig Stunden in der herrlichen Natur zwischen Rhein und Main zu verbringen.

Aber beim Erzählen der Geschichten ist mir immer wieder auch klar geworden, dass mir für die Regionen im Herzen Deutschlands langsam die Worte ausgehen – vielleicht weil wir nach so vielen Jahren nächster Nähe einfach mal eine Pause brauchen. Unterwegs, selbst an den hübschesten Orten, zu einem Inspirationsfunken zu kommen, fiel und fällt mir immer wieder unfassbar schwer, und dass ich erstmals nicht alles in der geplanten Zeit geschafft habe, war für mich tatsächlich auch die offizielle Ansage, dass es an der Zeit ist, eine Reißleine zu ziehen. Vielleicht auch weil ich beim Wandern in meiner Wahlheimat, in der ich im übernächsten Jahr schon seit 10 Jahren lebe, einfach mal wieder nur ans Hier und Jetzt denken will – und nicht immer nur an die Arbeit.

Ein traumhafter Sommertag am Rheinhafen in Wiesbaden-Schierstein, wo die Rheinfähre über Wochen eine Zwangspause aufgrund von Niedrigwasser einlegen musste. Foto: Sandra

Recherchen im Reisejahr 2022: Auf Recherchereise im Bayerischen Wald und Franken

PRESSEREISE/WERBUNG Im Sommer 2022 hatte ich nicht nur das Glück endlich mal wieder für einen Tag in meine ehemalige Wahlheimat Regensburg zurückzukehren und einige Tage für ein Networking-Event meinen Arbeitsalltag in den bezaubernden Münchner Sommer zu verlegen: ich durfte auch ganz wunderbare Recherchetage im Bayerischen Wald und Franken verbinden, auf einer der bislang längsten und spannendsten Recherchen, auf denen ich bislang allein unterwegs war. Im kommenden Jahr erscheint mein frisch überarbeiteter Marco Polo-Reiseführer zum Bayerischen Wald und natürlich war es dazu Ehrensache, mal wieder ganz tief in die Region in Ostbayern einzutauchen und mich mit einigen der Orte vertraut zu machen, die ich bislang vor allem von Fotos kannte. Mein absolutes Highlight war dabei der Tag, an dem ich mit der Waldbahn von Regen nach Viechtach gefahren bin, eine der schönsten Strecken Deutschlands entlang, um an den beeindruckenden Felswänden des Pfahl eine Runde wandern zu gehen.

Wenige Tage später, nach einem herrlichen freien Sommertag am Tegernsee und wunderbaren Stunden in München ging es dann in einer wirklich netten Gruppe auf eine Presserecherche ins Nürnberger Land – und das so ziemlich im wahrsten Sinne des Wortes von der Stadt raus in ihre ländliche Nachbarschaft. An unserem ersten Tag in Nürnberg bekamen wir die Stadt bei einer Nachhaltigkeitsführung durch einen besonders spannenden Blickwinkel zu sehen und konnten vor allem ihre kulinarische Vielfalt kennenlernen. Dann ging es auf eine Radtour entlang der grünen Stadtgrenze, wo die Luft zwischen Feldern und Gewächshäusern nach frischem Gemüse duftet und von hier aus weiter in die hübschen Orte Hersbruck und Vorra, die den perfekten Kontrast zur Stadt darstellten.

Wandern im Bayerischen Wald kann ziemlich überraschend sein. Der Quarzgang Großer Pfahl zieht sich über knapp 150 Kilometer durch die Region und zeigt sich bei Viechtach besonders majestätisch. Foto: Sandra

Beste Rückkehr im Reisejahr 2022: Mit der MS Hamburg endlich wieder nach London

PRESSEREISE Zurück in meine Lieblingsstadt – das war für 2022 der große Plan, der sich letztlich eher aus Zufall und glücklichen Umständen in die Tat umsetzen ließ als durch langfristige Planungen. Mein eigentlich geplanter London-Trip, den ich nutzen wollte um eine liebe Freundin zu besuchen, während Felix Ende März auf Pressereise war, fiel nämlich leider nachdem mich Covid für einige Tage außer Gefecht gesetzt hatte ins Wasser. Zum Glück kam einige Wochen später, als ich gerade in der Bretagne unterwegs war, die Möglichkeit um die Ecke, Felix auf eine ganz besondere Pressereise zu begleiten.

Die Geschichte zu dem Trip mit der MS Hamburg von der Elbe an die Themse habe ich euch ja erst in einem der letzten Blogbeiträge ausführlich aufgeschrieben und auch detailliert in meinen Story-Highlights auf Instagram verlinkt. Daher nur so viel: es war legendär. Und die Möglichkeit, zwei ganz wunderbare Kollegen ein wenig mit meiner London-Liebe anzustecken habe ich darüber hinaus ebenfalls genutzt. No Place like London!

Nachdem meine Rückkehr nach London im März aufgrund einer Covid-Infektion ausfallen musste, bot sich im Juli doch noch die Chance, einige Stunden in der Stadt zu verbringen. Foto: Sandra

Absolutes Highlight im Reisejahr 2022: Über die Véloscénie durch Frankreich radeln

PRESSEREISE Wenn nach etwas weniger als 300 auf dem Rad zurückgelegten Kilometern, nach 5,5 Tagen Pressereise endlich der Mont Saint-Michel ins Blickfeld rückt, ist das schon ein besonderer Moment – einer der von der Véloscénie im Gedächtnis bleibt. Doch das alleinige Highlight der Tour durch Frankreich ist ihr Ziel, der Klosterberg vor den Küsten von Normandie und Bretagne sicherlich nicht. Das beginnt schon beim Start der Tour in den Bildhübschen wuseligen Gassen in Paris und hört zwischen den Schlössern in Rambouillet und Ducey, Ausblicken zwischen Épernon und Domfront, hübschen Wäldern, Wasserfällen und Apfelhöfen eigentlich nie auf. Soll heißen: Meine spektakulärste Reise des Jahres war ganz ohne Frage die Véloscénie. Und das vom ersten bis zum letzten Kilometer.

Das lag nicht nur daran, das Felix und ich das Glück hatten, die individuelle Recherche als Team machen zu können, sondern vor allem auch daran, dass das Langstreckenradeln eine echt spannende Herausforderung war, weil keiner von uns bisher eine vergleichbare Reise gemacht hatte. Durch die gute Organisation des Veranstalter-Teams von France à Vélo hatten wir für diese Premiere die absolut besten Voraussetzungen, mit Gepäcktransport und ganz wunderbaren B&Bs und Hotels, die auf die Bedürfnisse von Radreisenden ausgelegt waren. Die ganze Geschichte lest ihr bald in mehreren Zeitungsartikeln, um einige Highlights geht es auch schon in meinem oben verlinkten Text.

Die Véloscénie führt über ruhige Landstraßen und grüne, Dutzende Kilometer lange Radwege einmal quer durch Frankreich. Die komplette Strecke von Paris bis zum Mont Saint-Michel ist 450 km lang. Foto: Sandra

Mein Reisejahr 2022: Amrum, Sylt und immer wieder Hamburg

PRESSEREISE Nach jahrelangen Phasen, die ich dem Norden viel zu selten Besuche abgestattet habe, hatte 2022 so einiges wieder gut zu machen – und das auch relativ erfolgreich. 2022 war das Jahr der Hamburg-Workations, für die ich mit dem Cabin Hotel Cab 20 in meinem bisherigen Lieblingsstadtteil St. Georg eine ziemlich perfekte Basis gefunden hatte. Aber ich hatte dieses Jahr nicht nur das Glück mehrere Wochen an der Elbe zu verbringen, sondern bekam mit gleich zwei Abstechern an die Nordsee auch noch die Chance, einige herrliche Tage am Meer zu erleben.

Zuerst ging es Mai einige Tage für unseren Jahrestag nach Sylt und dort mit Bus und Rädern in einige Winkel der Insel, die Felix schon ewig nicht und ich noch nie gesehen hatte. Zwischen Braderuper Heide, Lister Ellenbogen und Morsum-Kliff hat uns die Landschaft der Insel einmal mehr überwältigt. Ende des Jahres, quasi als Abschluss der Pressereisesaison hatte ich dann die Gelegenheit die Nachbarinsel Amrum endlich mal in live statt schemenhaft vom Hörnumer Strand aus zu sehen. Einen ersten Erfahrungsbericht mit tollen Wandertipps für Amrum habe ich vor einigen Wochen auch hier im Blog online gestellt.

Wie sahen denn eure Reisehighlights im Jahr 2022 aus? Und habt ihr schon Pläne für 2023? Verratet Sie mir in den Kommentaren!

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