Schon in meiner Kindheit hat meine Familie den Großteil der Urlaube an Nord- und Ostsee verbracht, und schon da galt das Motto: „Am Meer gibt das Fisch!“ Auch heute verbringen wir wahnsinnig gern Zeit auf Nordseeinseln oder an der Küste und da mein Partner passionierter Hobby-Koch ist, werden neben Fischrestaurants inzwischen auch mehr und mehr Fischläden angesteuert, um den Abend gemütlich in der Ferienwohnung zu verbringen.
Dass man im Urlaub selbst kocht, hat neben ganz praktischen Gründen wie gespartem Urlaubsbudget und einer gesunden Ernährung vor allem den Nebeneffekt, dass man auch nach einem langen Urlaubstag Zeit ganz bewusst gemeinsam verbringen kann, ob man nun mit der Familie unterwegs ist, mit Freund:innen oder Partner:in. Da wird gemeinsam geschnippelt und genascht und schon lang bevor das Essen auf dem Tisch steht, liegt das Aroma von all jenem in der Luft, was einen gleich auf dem Teller erwartet. Ein Abend im Restaurant ist zwar vielleicht nicht mit Vorbereitung und Abspülen verbunden, aber an Gemütlichkeit mithalten kann er dabei trotzdem nicht.
Und wenn man schonmal am Meer, zum Beispiel auf einer Nordseeinsel, und damit an der Quelle für frischesten Fisch ist, kann man das auch mal ausnutzen und mit altbekannten und neuen Rezepten experimentieren. Alles was man dazu braucht, ist ein netter Fischladen in der Nähe, einige Basics, die man sich zum Beispiel auch gut von zu Hause mitbringen kann und Freude daran, nach einem langen Tag am Strand oder auf Sightseeing-Tour noch einen Moment in der Küche zu stehen.
Unterwegsrezepte: Als Selbstversorger im Low-Budget-Urlaub an der Nordsee
In unserem Fall waren wir da bei unserem zweiten Sylt-Urlaub im Frühjahr schon bedeutend besser vorbereitet als vergangenen Herbst. Wir waren zum zweiten Mal in derselben Ferienwohnung, wussten grob was in der Küche vorhanden ist und was fehlt, hatten einige wichtige Küchenutensilien im Koffer und noch dazu einige Vorräte in kleinen Dosen mitgebracht. Mehl für die Panade in einem umgenutzten Marmeladenglas, Gewürze in kleinen Döschen und eine vorher abgewogene Portion Risottoreis zum Beispiel. Gelungenen Küchenexperimenten stand da nichts mehr im Weg.
Frisch einkaufen muss man, wenn man sich vorher schon ein paar Gedanken über den Küchenplan gemacht hat, dann nur noch den Fisch sowie Gemüse für die Beilagen, das es in jedem Supermarkt gibt. Für frischen Fisch an der Nordsee empfiehlt sich nach Fischläden zu suchen, die auch von Einheimischen frequentiert und gut bewertet werden. Und im Falle unserer Sylter Ferienwohnung im Inselort Hörnum lag einer davon praktischerweise direkt um die Ecke.
Fischgerichte aus der Ferienwohnung: Schnelle Beilagen fürs perfekte Urlaubsessen
Wer mit frischen Fischfilets aus der Kühltheke im Fischladen arbeiten will, hat viele Möglichkeiten für Beilagen. Am einfachsten gemacht sind wohl Salzkartoffeln oder bereits vorgegarter Reis aus der Tüte, doch auch Kartoffelsalat, Bratkartoffeln oder Risotto machen wenig Arbeit, vor allem, weil man durch eventuell Übriggebliebenes gute Möglichkeiten hat, Leftovers im Kühlschrank für die nächsten Tage mit anderen Gerichten zu kombinieren und sich einen Arbeitsschritt zu sparen. In unserem letzten Sylt-Urlaub gab es deswegen verschiedene Arten Fischfilets, in Kombination mit schnellen Bratkartoffeln oder einem weißen Zucchini-Risotto, dessen Reste am Folgetag zu Arancini wurden.
Kochen im Urlaub: Bei Reisen ans Meer frischen Fisch zubereiten
Zutaten
für den Fisch
etwa 180g-200g Fischfilet pro Person (z.B. Barsch, Scholle, Kabeljau, Dorade)
150-200g Mehl (für 2-3 Portionen Fisch)
etwas Butter und Öl
Gewürze: etwas Paprikapulver, Kräuter der Provence, Pfeffer (z.B. zu Hause vorbereiten und in ein kleines Marmeladenglas füllen)
für die Bratkartoffeln
6-7 mittelgroße Kartoffeln, festkochend
1-2 Zwiebeln, je nach Größe
Salz, Pfeffer, Majoran (ebenfalls mitgebracht)
etwas Butter und Öl
- Pellkartoffeln kochen und währenddessen das Mehl mit den Gewürzen vermischen.
- Fischfilet, waschen, trocken tupfen und je nach Größe und Bedarf in kleinere Stücke schneiden.
- Fisch 1-2 mal melieren, sodass er schön von allen Seiten bedeckt ist, überschüssiges Mehl abklopfen.
- Leicht abgekühlte Kartoffeln schälen und in mittelgroße Würfel schneiden. Zwiebel fein würfeln.
- In zwei Pfannen (falls nötig auch einer Pfanne und einem Topf) Butter zergehen lassen und einen Schuss neutrales Öl zugeben.
- Zwiebeln anschwitzen und bei leichter Bräunung die Kartoffeln zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen.
- Parallel dazu den Fisch auf beiden Seiten gar braten und alles schön anrichten.
Kocht ihr im Urlaub auch gerne mit frischen regionalen Zutaten oder spart ihr lieber Zeit und geht essen? Verratet es mir in den Kommentaren.