„Radelzeit“ an Rhein und Main: Meine liebsten Tourenziele und Etappen rund um Frankfurt

Nach den „52 Eskapaden“ hatte ich im vergangenen Jahr die Möglichkeit an zwei brandneuen Projekten für DuMont-Reise mitzuarbeiten. Vom ersten davon ist Mitte Mai endlich die erste Staffel erschienen und nimmt euch mit auf eine Reise auf zwei Rädern, einmal quer durch Deutschland. Und gerade weil die Recherche sich in ganz vielen Momenten nicht wie Arbeit angefühlt hat, war die Auswahl meiner Lieblingsorte und -momente gar nicht mal so einfach.

WERBUNG Im Büchertrubel der letzten Monate kam dieser Blog immer mal wieder ein bisschen zu kurz. Das zeigt sich auch aktuell ein weiteres Mal wieder. Die gute Nachricht: Die letzten meiner Projekte sind inzwischen so gut wie geschafft und eine Besserung endlich in Sicht. Und eins meiner Projekte aus dem letzten Jahr, hat sogar schon vor einigen Tagen ganz offiziell und in Buchform das Licht der Welt erblickt – als Reihe, die mich nach den „52 Eskapaden“ einmal mehr auf den ersten Blick völlig begeistert hat.

Denn das Briefing für die neuen DuMont-Reihen Radelzeit und Wanderzeit (letztere startet unter anderem mit einem Rheingau-Taunus-Band von mir im Herbst) zielt genau auf das ab, was ich in meinem Arbeitsleben am allerliebsten mache: Kopfkino schreiben. Entspannt durch die Region radeln, immer mit der Kamera in Griffnähe, von einem Highlight zum nächsten hüpfen und alles aufschreiben, was unterwegs so Wunderbares passiert. Sei es der Fahrtwind um die Nase, wenn man nach einem dauerhaft leichten Anstieg endlich wieder bergab durch die Weinberge im Rheingau rollt, die Geräuschkulisse im Frankfurter Stadtwald, wo auf Lichtungen Schafe grasen und der frische Duft von Wiesen und Wald, der bei 38 Grad Hitze ein besonders geeignetes Fleckchen ist, wenn man sich denn wirklich unbedingt draußen aufhalten muss. Denn ganz ehrlich: 2022 hat mir die Sache mit den Buchprojekten mal wieder nicht unbedingt leicht gemacht.

Für die Radelzeit in der Region Rhein-Main bin ich durch viele Winkel der Region gefahren: Immer mit der Mission, Altbekanntes und eher Verstecktes auf hübschen Routen zu verbinden. Foto: Sandra

Radelzeit in Frankfurt und Rhein-Main: Die größte Stadt Hessens als Herzstück einer vielseitigen Region

Die mit Abstand häufigsten Touren im Buch starten im dicht besiedelten Herz der Region, der Stadt Frankfurt am Main, mit der ich während der Recherche beweisen konnte, dass Großstadt und entspanntes Radeln absolut keine Gegensätze sein müssen. Die Stadt umrundet mit dem Grüngürtelradweg eine vielseitige Tour, die im Ganzen auch für einen Mehrtagestrip geeignet wäre, dazu kommen etliche ausgewiesene, gut vom restlichen Verkehr abgetrennte, und sogar durch und durch grüne Wege auf Frankfurter Stadtgebiet. Einige Touren starten in der Stadt und führen uns ein Stückchen raus aufs Land, andere machen das Gleiche umgekehrt. Und meine Lieblingstour, die ich – Fernweh lässt grüßen – „Über die Düne zum Strand“ getauft habe, verbindet sogar die größte Stadt Hessens mit der hessischen Hauptstadt Wiesbaden.

Konkret führen von 20 Touren ganze sechs mindestens kurz über Frankfurter Stadtgebiet. Neben der Frankfurt-Wiesbaden-Tour gibt es eine Runde in Richtung der Nachbarstadt Offenbach („Wenn zwei sich streiten“), eine die aus der nördlich gelegenen Wetterau nach Frankfurt führt, eine durch den Frankfurter Stadtwald sowie zwei Touren im Bereich der Frankfurter Innenstadt. Dass beide Touren zumindest ein bisschen mit Großstadtklischees spielen, verraten hier bereits die Überschriften: „Reif in den City-Dschungel“ und „Superlative mal anders“.

Eins meiner absoluten Highlights in sechs Frankfurt-Kapiteln: Die faszinierende Landschaft der Schwanheimer Düne im Südwesten der Stadt. Foto: Sandra

Radtouren in der Region Rhein-Main: Meine Lieblingstouren in der Radelzeit

Da im Konzept der neuen Reihe wieder und wieder betont wurde, dass die Touren entspannt und mit jeder Sorte Rad zu bewältigen sein sollten, war meine größte Herausforderung natürlich den Norden und Westen der Rhein-Main-Region einzubauen, der durch Taunus- und Rheingauhügel ja doch nicht ganz ohne ist. Daher hatte ich bereits ziemlich früh die Idee, eine der Touren im Taunus zu starten und so gut wie möglich einfach ins Tal zu rollen. Der Usatalradweg („Immer dem Rauschen nach“) zwischen Usingen und Friedberg zählt mit seinen fast 200 Höhenmetern Bergabrollen so also in jedem Fall zu den ultimativen Genusstouren unterwegs.

Ebenfalls immer an einem Fluss entlang ging mein Tagesausflug auf einem Radweg, am südlichen Rheinufer entlang, dem ich von Mainz nach Bingen bis ins Mittelrheintal gefolgt bin und auch die Route über traumhaft schöne Wald- und Wiesenrouten zwischen Heusenstamm bei Offenbach und der bayerischen Grenze unweit von Seligenstadt führte früher oder später ziemlich prominent ans Wasser, wo eine Mainbrücke Bayern und Hessen verbindet.

Generell macht die Rhein-Main-Region es quasi unmöglich auf einer Radtour nicht früher oder später an einem der namensgebenden Flüsse zu landen, wo viele hübsche Radrouten entlang führen und in Sichtweite Weinberge und Wälder immer neue Hügellandschaften bedecken. Am Main zwischen Frankfurt und Offenbach, im Zickzack zwischen Mainz und Wiesbaden, wo viele Rheinbrücken den Fluss überqueren, oder unterwegs ins südhessische Ried bei Groß-Gerau („Reif für die Insel“), wo das größte Naturschutzgebiet Hessens sogar zum Teil aus einer erradelbaren Insel besteht und der Hinweg über Deichstrecken führt. Und da soll nochmal einer sagen, das Rhein-Main-Gebiet sei nicht vielseitig…

Meine Lieblingstouren führten mich im vergangenen Sommer und Herbst vor allem auf die vielen Waldrouten im Rhein-Main-Gebiet. Foto: Sandra

Mit dem Rad unterwegs zwischen Rhein und Main: Die besten Erlebnisse am Wegesrand

Dabei ist der Aufbau der Kapitel in der neuen DuMont-Reihe zweigeteilt. Zu jeder Tour gibt es zunächst eine ausgiebige Beschreibung, mit deren Hilfe man sich direkt vorstellen kann, was einen unterwegs alles erwartet. Danach folgt für jede der 20 Touren eine gute Hand voll spannender Stationen, wo man anhalten und Pause machen, sein Fernweh stillen, Fantasie beweisen oder spannende Dinge erleben kann. Und das ganz egal ob man gerade in der Stadt unterwegs ist, in einem der vielen Fachwerkörtchen oder gefühlt mittendrin im Nirgendwo.

Zu meinen liebsten Beispielen für Stationen auf den Radtouren zählt der Botanische Garten „Nizza“ am Frankfurter Mainufer, wo Magnolien blühen und Palmen und Bananenstauden wachsen oder die malerisch hübsche Ruine Burg Hayn im Dreieicher Stadtteil Dreieichenhain, was etwas südlich von der Mainmetropole liegt. Auch besonders schöne Überraschungen wie ein Eisautomat auf dem Weg von Heusenstamm nach Seligenstadt gehören zu meinen liebsten Pausenorten unterwegs. Unerwartet spektakulär fühlen sich aber auch vermeintliche Alltäglichkeiten an, wie die Gradierbauten in Bad Nauheim, die einen Hauch von Meerluft in die Wetterau bringen oder ein Maislabyrinth, das in Liederbach zwischen Eschborn und Hofheim Sommer für Sommer den perfekten Ort für ein kleines Abenteuer bietet.

Die Gradierbauten in Bad Nauheim, wo schon seit vielen vielen Jahren Salz gewonnen wird, ersetzen glatt den Kurzurlaub am Meer. Foto: Sandra

Radtouren im Rhein-Main-Gebiet: Meine Lieblings-Routenabschnitte unterwegs

Auch meine liebsten Tourenabschnitte waren irgendwie alle spektakulär, denn die Aussichten und Landschaften, die einem im Rhein-Main-Gebiet geboten werden, lassen einem wieder und wieder und wieder den Mund offen stehen. So sehr man sich auch im Lauf der Projektarbeit dran gewöhnt haben mag. Besonders im Gedächtnis bleibt mir unsere Radtour durchs Kirdorfer Feld oberhalb des Taunusstädtchens Bad Homburg („Zweite Chancen“), wo einem gleich zwei Skylines zu Füßen liegen, und die Strecke zwischen Kloster Eberbach und Hattenheim am Rhein, wo man herrlich entspannt über Weinbergwege rollt.

Besonders hübsch waren auch die Deichabschnitte entlang des Naturparks Kühkopf-Knoblochsaue, auf denen einem im frühen Herbst schon so richtig schön der Wind um die Nase weht. Ganz anders wiederum sind die Canyon-Landschaften unweit vom Hanau, die aus einem Mühlheimer Steinbruch entstanden und heute Naturschutzgebiet sind („Am großen Canyon“). Ein herrliches Fleckchen von Frankfurt bekommt man auf dem Niddaradweg zu sehen, wenn sich die 750.000-Einwohner-Stadt noch anfühlt wie ein riesiges Dorf.

Traumhafte Landschaften: Wenn’s nach dem Aufstieg in den Rheingau wieder bergab geht, lassen sich die Ausblicke unterwegs nochmal besser genießen. Foto: Sandra

Die neue DuMont Radelzeit Rhein-Main: Macht mit bei meinem Gewinnspiel auf Instagram

Falls ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, und die Touren selbst nachradeln wollt, gibt es bis morgen noch die Möglichkeit eines von drei Büchern zu gewinnen. Schon seit einigen Tagen läuft dazu ein Gewinnspiel auf meinem Instagram-Profil. Alles was ihr zum gewinnen tun müsst, ist bis Mittwoch, 31. Mai einen Kommentar unter dem entsprechenden Post hinterlassen und mir verraten, mit wem ihr am liebsten gemeinsame Radelzeit verbringt.

Und wer von euch ist regelmäßig mit dem Rad in der Rhein-Main-Region unterwegs? Verratet mir eure Lieblingstouren und Ecken doch in den Kommentar. Und falls ihr mit den Inspirationen aus meinem neuen Radelzeit-Band unterwegs seid: verratet mir unbedingt eure Highlights von unterwegs.

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