Sonne, Felsen, Burgen: Klassiker und Kurioses in der Pfalz

Für mein neuestes Buchprojekt war ich im vergangenen Jahr mal wieder richtig viel in meiner früheren Heimat in Rheinland-Pfalz unterwegs, auf der Suche nach kreativen Ecken, Ruheoasen, Adrenalinkicks und kulinarischen Leckerbissen. Die Geschichten in Buchform dazu sind Ende vergangener Woche im Handel erhältlich und zeigen dir die Pfalz in all ihrer Vielseitigkeit.

WERBUNG Mit kreativen Saumagenrezepten, pfälzischen Strandkörben mitten im Weinberg, einem nächtlichen Besuch in Deutschlands größtem Reptilienzoo oder einer verlassenen Militärzone tief im Pfälzerwald gibt’s in der südlichen Hälfte von Rheinland-Pfalz eine ganze Menge potenzieller Überraschungen – für Tourist:innen, genauso wie für Einheimische, die mal mehr von der eigenen Haustür erleben wollen. Dazu kommen Produzent:innen, die aus jeder Sonnenstunde der Pfalz das Maximum rausholen, Gastronomen mit Mut zu innovativen Konzepten und kulinarischen Experimenten und unzählige kreative Ideen für Fluchten aus dem Alltag. Und genau die durfte ich in meinem neuesten Buch für euch aufspüren.

Die relativ neue Reihe “Dein Insider-Trip” der Reiseführermarke Marco Polo, für die ich in der ersten Staffel schon den Band zur Rhein-Main-Region schreiben durfte, hat Nachwuchs bekommen und damit neben neuen Stadtbänden zu Berlin, Leipzig und Köln auch Regionentipps fürs Allgäu und die Pfalz. Und weil ich in letzterer Kindheit, Jugend und Studienzeit verbracht habe und seit Jahren auch den klassischen Marco Polo Reiseführer zur Region überarbeiten darf, habe ich die Herausforderung zurück in meiner alten Heimat kreativ auf Themensuche zu gehen extrem gerne angenommen. Aufgeteilt ist der Regionenführer, der zum Ziel hat, auch mal mit Perspektivwechseln statt klassischen Touri-Aktivitäten Deutschlands Regionen vorzustellen, in sechs Kapitel: Kreative Klassiker, Kulinarisches, Kultur, Abenteuer, Entspannendes und Feiern.

Marco Polo Dein Insider-Trip Pfalz: Auf der Suche nach der Überraschung im Klischee

Bei den Klassikern geht’s um all das, was in der Pfalz zum Klischee gehört: Die ungebrochene Liebe der Pfälzer zu ihrem einstmals schillernden Fußballverein, endlose Weinberge, Fabelwesen mitten im Wald, den höchsten Berg der Pfalz, uralte Gemäuer und Weltkulturerbe-Stätten, dazu um ein Pfälzer Nationalgericht, das es dank Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl sogar zu internationaler Bekanntheit gebracht hat. Was alle Tipps gemeinsam haben: Sie suchen die Überraschung im Klischee, das was alles doch wieder irgendwie ganz anders macht. Oder hast du schonmal Saumagen-Cannelloni probiert oder in einem menschenleeren Stadion gefrühstückt?

Wer sagt denn, dass das Pfälzer Nationalgericht Saumagen nur in seiner klassischen Form funktioniert? An vielen Orten in der Pfalz wurde er inzwischen neu erfunden. Foto: Sandra

Im nächsten Kapitel, den “Leckerbissen” geht’s unter der Erde in einen Weinkeller, der keiner ist, es geht in einen der buntesten Spirituosenläden Deutschlands, in den Biergarten einer Brauerei, der charmant daran erinnert, das die Pfalz mal bayerisch war, in den bunten Cupcakehimmel der Cupcakefee Speyer, und schließlich sogar auf Zeitreise: In die USA der 60er- und 70er-Jahre.

“Kullman’s Diner” in Kaiserslautern ist nämlich nicht nur ein exakter Nachbau klassischer US-Diner, sondern wurde tatsächlich in Übersee gebaut und in seine Einzelteile zerlegt nach Deutschland transportiert, in eine Stadt, die lange Zeit als einer der amerikanischsten Orte Deutschlands zählte. Hier geht’s von Pancake-Stapeln zum Frühstück über Burger und Root Beer Floats einmal quer durch die nordamerikanische Fastfood-Tradition, der Unterschied zu vielen klassischen Ketten ist, dass alles richtig frisch zubereitet schmeckt.

Im Keller des Weinessigguts Doktorenhof bekommen Besucher regelmäßig einen Einblick in die Produktion von Aperitif-Essig, bei der Verkostung probierst du dich dann durch die kreativen Sorten. Foto: Sandra

Mein neuer Marco Polo Dein Insider-Trip: Die Pfalz von ihrer kreativen und wilden Seite kennenlernen

Kreativ wird’s in der Pfalz dann auf Theaterbühnen und Museumsgängen, in Künstler:innen-Werkstätten, beim Kino unterm Sternenhimmel oder an einem offenen Bücherschrank von der ganz besonderen Sorte – mitten im Wald. Alternativ kannst du auch der Ludwigshafener Nachbarstadt Mannheim mal einen Kurzbesuch abstatten und unter der Kuppel des Planetariums der Musik von Bands wie Pink Floyd und Queen lauschen und dabei Licht- und Videoshows über die schier endlose Leinwand flimmern sehen. Und auf dem Max-Slevogt-Weg, in den Weinbergen bei Leinsweiler, erwanderst du sogar Orte, die nicht nur problemlos einem Gemälde entsprungen sein könnten, sondern vor über hundert Jahren einem berühmten Impressionisten sogar mal Modell gestanden sind.

Die “Wilde Seite” der Pfalz erlebst du etwa beim Klettern an den Felsen im südlichen Pfälzerwald, beim Rittermahl auf einer uralten Raubritterburg, auf den rasanten Fahrattraktionen im Holiday-Park Haßloch oder bei der Mutprobe, die in zwei Waldschwimmbädern wartet. Springen oder 10 Meter wieder runterklettern, lautet die Frage, wenn du’s auf dem 10-Meter-Turm bis ganz nach oben geschafft hast – guter Tipp: Der schnelle Weg macht trotz Überwindung auch am meisten Spaß.

Ein offener Waldbücherschrank am Dichterhain bei Sankt Martin ist der perfekte Ort, um mitten im Wald eine Pause einzulegen und in Geschichten abzutauchen. Foto: Sandra

Marco Polo Dein Insider-Trip Pfalz: Die Region im Ommmm-Modus und quicklebendig

Dank schier endlosen Weinhängen, Wäldern und Waldseen und den abgelegenen Flusslandschaften des Altrheins sind ruhige Momente in der Pfalz nicht nur fast überall zu finden, sondern auch noch besonders schön zu erleben: auf den Wegen rund um den wild-romantischen Eiswoog bei Ramsen, im Japanischen Garten Kaiserslautern, per Boot zwischen den Landschaftsschutzgebieten des Altrheins bei Germersheim und beim Übernachten auf Trekkingplätzen zwischen Pfälzerwald und Nordpfälzer Bergland. Ein besonders faszinierender Ort für mich auf meiner Recherche war der Fotostreifzug an der “area 1” bei Ludwigswinkel (Titelbild), einem ehemaligen Militärgelände direkt an der französischen Grenze, das jahrzehntelang offiziell US-Gebiet war und heute dank einer Denkmalzone der wahrscheinlich größte “Lost Place” in ganz Rheinland-Pfalz ist.

Zum Schluss wird’s dann nach den “ruhigen Ecken” aber wieder quicklebendig. Im letzten Kapitel “Das pralle Leben” geht’s um alles was Feierabend und Wochenenden versüßt, um Ritterspektakel vor Originalkulissen, ein Pfälzer Rockfestival, die schönsten und ausgefallensten Weinfeste und um leckere Cocktails, die sich auf den Strandstühlen vorm funkelnden Rheinpanorama der Speyerer Strandbar ein wenig so anfühlen, als würdest du sie direkt am Meer schlürfen.

Persönlicher Lieblingsort aus meiner Jugend und Studienzeit: Der Rheinstrand in Speyer, den ich dank Freund:innen in der Region dankenswerterweise auch weiterhin zu sehen bekomme. Foto: Sandra

Mein neues Buch “Marco Polo Dein Insider-Trip Pfalz”: Ab sofort im Handel

Der langen Rede kurzer Sinn: Das Buch ist ein herrlicher Einstieg in die Pfalz, für alle, die die Region kennenlernen wollen und eine wunderbare Inspiration für die, die in der Region leben und sich irgendwie manchmal vorkommen, als hätten sie mit der Zeit einen Tunnelblick entwickelt und würden immer wieder nur dasselbe sehen und erleben. Das Praktische daran: Den “Marco Polo Dein Insider-Trip Pfalz” gibt’s ab sofort im Buchhandel.

Für weitere Einblicke ins Buch lohnt sich in den nächsten Tag auch ein Blick auf meine Instagram-Seite, auf der ich euch, sobald meine Belegexemplare hier eintrudeln, gerne noch ein bisschen was zeige. Wie sieht’s bei euch aus: Welche Tipps haben euch am meisten Lust gemacht, in der Pfalz auf Erkundungstour zu gehen?

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