Winterliebe: Was Ende Januar zum perfekten Zeitpunkt für einen Besuch im Kaiserwinkl macht

Die Ferien sind vorbei, die Schneeflaute um die Weihnachtstage ausgestanden und der erste Monat des Jahres schreit schon wieder förmlich nach Urlaub? Dann ist Ende Januar der ideale Zeitpunkt, um ein langes Wochenende in den Winter nach Österreich zu verschwinden, Wintersonne einzufangen und die knackige Kälte so richtig schön zu genießen. Beim Wandern im Schnee, bei rasanten Abfahrten, entspannten Langlaufrunden oder einem Abenteuer, bei dem man die Welt aus Tausenden Metern Höhe zu sehen bekommt. Und der Kaiserwinkl ganz im Norden Tirols, der schafft dafür die besten Bedingungen.

PRESSEREISE “Fürstin Sandra, mit viel heißer Luft entschwebende Nebelschwadenspäherin zu St. Johann” – so schnell kommt man also zu einem Adelstitel… Wer jetzt vielleicht denkt “nanu, die Alte ist verrückt geworden” hatte ohne Frage noch nie einen Berührungspunkt mit dem Thema Heißluftballonfahren. Genau wie ich vor wenigen Wochen, als die Recherchereise in den Kaiserwinkl noch Zukunftsmusik war und sich Teilnehmer:innen und Organisationsteam des 20. Alpin Ballooning Festivals in der Region im Norden Tirols noch fragten, ob das Wetter ihnen in diesem Jahr nicht vielleicht doch noch einen Strich durch die Rechnung ziehen würde.

Spoiler Alert: Der Schnee hat sich rechtzeitig vor Beginn der Traditionsveranstaltung blicken lassen, zu dem Kunstschnee an den Abfahrten und Loipen der Region gesellten sich sogar noch einige Zentimeter echte weiße Pracht und der richtige Wind zum Ballonfahren, der hat sich an den meisten Tagen auch gefunden. Was gleich vorweg nimmt, dass es ganz viele unterschiedliche Gründe gibt, dem Kaiserwinkl, eingerahmt zwischen den markanten Bergen des Tiroler Kaisergebirges in Österreich, im Winter einen Besuch abzustatten.

Beim Snowtubing lässt man sich von einem Speziallift in einem Reifen sitzend auf einen Hügel ziehen und schlittert dann mit ordentlich Anlauf die Piste hinunter. Foto: Sandra

Skifahren, Schneeschuhwandern und Snowtubing: Was man im Winter im Kaiserwinkl erleben kann

Da wären zum ersten die vielen traumhaften Outdoor-Aktivitäten zwischen (Schneeschuh-)Wandern und Snowtubing, die so einen Wintertag im Kaiserwinkl zum unvergesslichen Erlebnis machen. Die Region mit ihren kleinen und großen Gipfeln ist schon im Sommer ein extrem vielseitiges Wanderrevier, und genau wie in den bayerischen Nachbarregionen wird auch auf vielen der Wege und Pfade im Winter dafür gesorgt, dass sie begehbar bleiben. Einige der hübschesten Routen, die im Tal unter einer weißen Schneedecke liegen, bleiben Langläufer:innen vorbehalten. Doch die netten Skilehrer:innen, etwa vom Nordic Center Kössen können mit Schnuppertrainings, Einzel- und Gruppenstunden auch da Abhilfe schaffen. Und weil man hier im Vergleich zu anderen Gebieten in Österreich kein Extra-Budget für einen Loipenpass einplanen muss, ist der Einstieg ins Langlaufen trotz Leihmaterial und Co. einigermaßen erschwinglich.

Wer seine Zeit im Schnee lieber sitzend verbringt und noch dazu gern etwas Tempo mag, der findet auf der Snowtubing-Piste am Staffnerhof-Lift eine neue potenzielle Lieblingsbeschäftigung. Zum überschaubaren Preis (je nach Tageszeit um die 10 Euro) für drei Stunden Schneevergnügen schnappt man sich hier einen der bunten Reifen aus einem Schuppen neben dem Lift und kann nach einer kurzen Einführung von Liftbetreiber Günther auch schon loslegen. Der Reifen verfügt über eine Leine, die mit einem Gummiring in den Speziallift eingehängt wird. Der wiederum zieht einen (bereits im Reifen sitzend) eine knappe Minute langsam bergauf.

Oben angekommen geht es dann über eine Kuppe in einen kleinen Schneekanal, in dem der Reifen sich automatisch aushängt, dort rasant um die Ecke und über eine breite Abfahrt mit bis zu 50 km/h zurück ins Tal. Und zwar vorwärts, rückwärts, seitwärts, ganz wie der Reifen von der Untergrund-Beschaffenheit gelenkt wird. Wer den Spaß gerne gemeinsam mit Freunden erleben mag, kann auch mehrere Reifen zusammenhängen und zusammen ins Pistenabenteuer starten.

Die Skilehrerin Ursula Ortner vom auf Langlauf spezialisierten Nordic Center gibt regelmäßig Gruppen und Einzelunterricht auch für Anfänger:innen wie uns. Foto: Heiner Brock

Winterurlaub in Österreich: Entspannte Erlebnisse rund um den Walchsee in Tirol

Man kann’s im Kaiserwinkel statt wild und sportlich aber auch ganz ruhig angehen lassen. Idealer Ausgangspunkt dazu ist etwa der hübsche Ort Walchsee, der genauso heißt wie der malerische See direkt vor seiner Nase. Der Ort ist einer der Haupt-Anziehungspunkte für Gäste im Kaiserwinkl und in etwa 20 Minuten per Auto oder 35 Minuten mit dem Bus aus Kufstein zu erreichen. In Walchsee kann man herrlich einige Stunden lang mehrere Runden um den See spazieren und dabei die traumhaften Ausblicke in die Berge genießen. Gegenüber im Ortskern geht es zwischen hübsch bemalten Häusern auf Kulinarik- oder Shoppingtour.

Neben urigen Wirtshäusern und Souvenirläden war unser Highlight ein spontaner Einblick in die Brennerei der Gin-Manufaktur Tirolikum, die zuletzt mit dem World Spirits Award ausgezeichnet worden ist. Hier arbeiten drei Generationen einer alteingesessenen Krämer-Familie wahnsinnig kreativ an qualitativ hochwertigen Spirituosen, die sie auch im familiengeführten Laden verkaufen. Ein nettes Ausflugsziel ist außerdem noch die Biokäserei etwas außerhalb des Orts.

Für alle, die lieber im Sommer nach Walchsee kommen wollen, was wir in absehbarer Zeit sicherlich auch nochmal als Wanderurlaub planen werden: Der Walchsee ist im späten und Frühjahr und Sommer einer der wärmsten Badeseen Österreichs und als solcher der ideale Tag um gleich mehrere sonnige Tage zwischen Liegewiese und Wasser zu verbringen. Wer neben den Bergen des Kaiserwinkl, zwischem Zahmem und Wildem Kaiser, dann noch weitere besondere Landschaften zum Wandern sucht, wird im Moorgebiet Schwemm fündig. Das ist eins der größten Moore in Tirol und wird über einige Spazier- und Wanderwege hautnah erlebbar.

Beim Spaziergang um den Walchsee kann man sich herrlich vom Winter Wonderland verzaubern lassen, gegenüber im Ort geht’s dann zum Essen oder Gin verkosten. Foto: Sandra

Zum Alpin Ballooning im Kaiserwinkl: Rund 50 bunte Ballons als Fotomotiv oder zum Mitfahren

Der Hauptgrund allerdings der Region im Winter, oder genauer gesagt immer Ende Januar, einen Besuch abzustatten, ist das Kaiserwinkl Alpin Ballooning Heißluftballon-Festival, das Jahr für Jahr um die 50 bunte Ballons aus mehreren Europäischen Ländern und ihre Pilot:innen in die Region lockt. Und damit den Kaiserwinkl zu einer Kulisse für eine der faszinierendsten Fortbewegungsarten überhaupt macht. Je nach Wetterlage starten die Ballons an dafür festgelegten Plätzen, erheben sich einer nach dem anderen leise fauchend in die Luft und werden dann vom Wind in verschiedenen Höhenlagen in verschiedene Richtungen getragen.

Um das zu genießen, muss man noch nicht mal unbedingt eine Mitfahrt buchen (rund 300 Euro pro Person). Die bunten Ballons lassen sich, gerade an Tagen wenn sie in Seenähe starten oder landen, auch herrlich vom Boden als Fotomotiv nutzen. Das gilt natürlich vor allem wenn sich der blaue Himmel besonders schön von der verschneiten Landschaft abhebt. Oder aber, wenn beim Night Glowing, dem jährlichen Abschiedsabend des Ballonevents die bunten Ballons im Takt der Musik aufleuchten und das Feuerwerk glatt in den Schatten stellen.

Das “Night Glowing” ist der offizielle Abschiedsabend der Ballonwoche. Dazu gehören neben einem Feuerwerk am See auch bunt “glühende” Ballons, die im Takt der Musik aufleuchten. Foto: Sandra

Kaiserwinkl Alpin Ballooning in Österreich: Unsere erste Fahrt mit dem Heißluftballon

Aber natürlich ist es vor allem ein einmaliges Erlebnis, wenn man die Möglichkeit bekommt, mit einem der Heißluftballons abzuheben. In unserem Fall sah es eigentlich danach aus, als würden die schlechten Sichtverhältnisse am Wochenende des Ballon-Festivals dafür sorgen, dass die Fahrt mit dem Heißluftballon ausfallen müsste, der Wettergott hatte am Tag nach der abgesagten Fahrt dann aber trotzdem noch ein Einsehen und ließ uns für einige Stunden Teil eines wunderbaren Ballonteams werden. Karin, Jens und ihre Freundin Dani waren mit ihrer gesamten Ausrüstung aus der Nähe von Wien zur Ballonwoche angereist und gönnten sich an fast allen Tagen die traumhaften Ausblicke über die Berge im Norden Tirols. Also immer abwechselnd, denn eine Person des Teams muss unten im Auto bleiben und die anderen als Verfolger einsammeln.

In unserem Fall starteten wir dank der Wetterverhältnisse etwas außerhalb des Kaiserwinkl am kleinen Flugplatz in der Nachbarstadt St. Johann in Tirol und ließen uns nach dem Start in durchschnittlich 1000 Metern Höhe gute vier Kilometer vom Wind durchs Tal tragen. Davor und danach wird man als Passagier:in beim Auf- und Abbau des Ballons eingebunden. Das hilft auch dem Vertrauen in Material und Fortbewegungsart auf die Sprünge und gibt Erstlingsmitfahrer:innen nicht selten den nötigen Mut, in den kleinen Korb einzusteigen. Im Anschluss gab es erstmal einen Schnaps und danach die obligatorische Taufe. Die verbietet mir etwa von nun ab, fälschlicherweise zu behaupten, dass ein Heißluftballon fliegt und nicht fährt. Und zu meinem Adelstitel gekommen, bin ich auf diese Art auch…

Vor der Fahrt hilft die gesamte Crew mit, den Ballon startklar zu machen. Dann geht es für maximal 4 Passagier:innen hoch hinaus. Foto: Sandra

Ihr wollt mehr zum Ballonfahren erfahren? Mit unserem Piloten Jens habe ich für die Online-Zeitung der Deutschen Angstselbsthilfe daz-digital über das Thema Höhenangst gesprochen. Der Text dazu soll in Kürze als Interview erscheinen. Schaut dazu einfach regelmäßig auf meinem Instagram-Account vorbei und werft einen Blick ins Story-Highlight “work”.

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